Seit Anfang des Jahres fliegt Pirol, unterstützt durch das Kulturinstitut der Stadt Braunschweig, aus und trifft auf neue Menschen, auf neue Klangeindrücke. Pirol zelebriert das Fremde.
Für uns, für Fremde und Freunde öffnen sie 19 Songtüren – zu früh? Zelebrieren geht immer, früher und später, also jetzt.
Donnerstag von 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr
Carolina Kreusch (München) nimmt ihren Alltag, den Zustand ihrer Welt, Gewohnheiten und Geschichten zusammen, daraus werden Objekte in den Raum hinein oder aus ihm heraus – sie sägt, schneidet, klebt, montiert, demontiert, stapelt, findet, vergisst, faltet, lenkt, zerkleinert und verdichtet Material. Es entstehen Objekte, Gehäuse, Bäuche, Steckverbindungen, Systeme. Umständlich und unwägbar ist die Umgebung, poetisch, ironisch und witzig die Reaktion.
Donnerstag 16.00 bis 20.00 Uhr
Samstag und Sonntag 14.00 bis 18.00 Uhr
Stephanie Senge, Künstlerin aus München und Berlin, befasst sich in Ausstellungen, Aktionen, Publikationen mit dem Konsumenten und seinem / unserem obsessiven Konsum. Als „Eindämmungsmaßnahme“ setzt sie die Dankbarkeit dagegen. Sie wird eine Ausstellung mit Konsummadalas realisieren und zu einer Aktion mit Konsumenten zum Erntedankfest vor einem Einkaufszentrum einladen. Sie wird Bazon Brock und uns Konsumenten dazu bitten.
Stephanie Senge hat Bildhauerei bei Olaf Metzel in München studiert, hat mit Bazon Brock und Wolfgang Ullrich die „Asketen des Luxus-Konvent der goldenen Essstäbchen“ gegründet, hat an der
Universität des professionalisierten Bürgers der HFG Karlsruhe teilgenommen, hat bei zahlreichen Projektstipendien und Auslandsaufenthalten ihre Forschungen zum mündigen Konsumenten
weiterverfolgt und in Aktionen, Ausstellungen und Vorträgen präsentiert. Wir dürfen also gespannt sein.
Seit über zwei Jahren entstehen bei Proben von Pirol, der Band um Franziska Pester, Videoschleifen. Jetzt kommt die Gelegenheit, diese zu sehen: Schnüren Sie Ihre Schuhe fest und wippen Sie mit – gemeinsam mit Musikern von PIROL.
Die Szenografin Beatrix von Pilgrim erfindet zu Texten der Autorin Ingrid Lausund zwölf szenische Raum-Installationen. Das Projekt heißt „Zuhause“ oder „bin nebenan“. Es wird nicht realisiert. Die Szenografin hat die Bilder im Kopf. Es ist unmöglich, sie in einer Schublade abzulegen. Die Bilder verwandeln sich in eigenständige Objekte, in Bilder an der Wand, Projektionen, Skulpturen – in gewesene, mögliche und real stattfindende Performances. „Zuhause“ – Alptraum, Angst und Arbeit einer szenisch bildenden Künstlerin.
Donnerstag 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Samstag und Sonntag 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Mit Bernd-Wolf Dettelbach kommt einmal mehr ein Künstler nach Braunschweig, der hier studierte und dessen Arbeiten hier lange nicht zu sehen waren. Er ist ein leidenschaftlicher, „wilder“ Maler. Seine inneren Dämonen bannt er auf Leinwand und in pointierten, skulpturalen Szenen. Die dichten und zugleich expressiven Farbräume implodieren zu Figuren – der Mensch und immer wieder: der Mensch, der Tod und allerlei Getier scheinen durch den Gebrauch von Farbe und Pinsel gewaltsam ersplittert und zugleich intensiviert. Dettelbachs malerisches und plastisches Arbeiten kreist um die Zumutungen des Daseins, um Verzweiflung und Widerstand. Und irgendwo zwischen den Pinselstrichen hört man den Maler lachen.
Die Ausstellung wurde im Rahmen der Theaterformen Braunschweig eröffnet und war nur gemeinsam mit dem Kurator bei Führungen zu besichtigen.
Zur Augustmesse 1784 zeigte der Königliche Thiergarten der Herren Brunn und Meyer auf dem Braunschweiger Kohlmarkt seine exquisite Menagerie der erstaunten und faszinierten Braunschweiger Gesellschaft. Am 22. August kam in höfischer Begleitung auch Geheimrat Johann Wolfgang Goethe. Der Dichter und Naturforschervwar mehr als nur fasziniert. Hier sah er zum ersten Mal ein Tier, das er bisher von Abbildungen und jüngsten wissenschaftlichen Beschreibungen kannte, ein Tier, das seine Untersuchungen zur Farbenlehre ebenso beeinflussen sollte wie die zum Urpferd und Zwischenkieferknochen: Das Zebra. Hans Peter Litscher, Spurensucher und Echosammler, begegnete bei einem Besuch im Konsumverein dem alten Bruno B. Durch die Frage nach seiner Herkunft stieß Bruno B. auf Brunn, der in Algemissen begraben liegt. Wie so häufig entwickelte sich daraus eine Obsession, die sich eng mit Goethe und dem Zebra verband. Bruno B. sammelte und forschte. Er trug ein großes Konvolut Zebraeienses zusammen, entwickelte eine Zebrazeitmaschine, entdeckte unvermutete Zusammenhänge und Goethes Zebragedichte. Der Schweizer Kurator Litscher geht Bruno B´s Obsession in einer Ausstellung im Braunschweigischen Landesmuseum Hinter Aegidien und im Konsumverein nach.
Die Ausstellung ist eine Koproduktion Allgemeiner Konsumverein, Festival Theaterformen Hannover/Braunschweig und Kunstfest Weimar.
Donnerstag von 16.00 bis 20.00 Uhr
Freitag bis Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr
Peter Hocks großformatige Reißkohle-Zeichnungen ähneln wissenschaftlichen Bildern, doch in der realistischen Wiedergabe zeichnen sich Widersprüche ab. Elemente erscheinen in ihrer Bedeutung, Proportion und Perspektive rätselhaft, so dass ein Wechselspiel zwischen monumental und mikroskopisch entsteht, das uns in eine irgendwie bekannte, aber doch beunruhigende Welt führt. Trotz oder wegen ihrer verstörenden Wirkung können wir uns ihrem Bann nicht mehr entziehen.
Freitag, Samstag und Sonntag
14.00 bis 18.00 Uhr
Das Bedürfnis, eine Art eigene Kultur zu entwickeln, treibt HBK-Studierende Serena Ferrario in ihrer Arbeit voran. Wie Erinnerungen, die abgerufen werden, bringt sie Menschen und Situationen, die sich auf der Straße begeben, assoziativ und montageartig in Zeichnung und Installation zusammen. Während der Ausstellungsdauer wird Ferrario mit Farbe an den Wänden zeichnen und so nach und nach den Raum verwandeln.