Freitag von 18.00 bis 22.00 Uhr
Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr
15.00 Uhr: Objekte, Wind, Feedback
Perfomance mit Peter Strickmann
2016 war Peter Strickmann für ein halbes Jahr nach Braunschweig. Er kam aus Saarbrücken, wo er bei Christina Kubisch und Andreas Oldoerp audiovisuelle Kunst / Klanginstallation im öffentlichen
Raum studierte. Im Rahmen des niedersächsischen Stipendiums Braunschweig Projects erforschte, erhörte, ertastete er die Springbrunnen der Stadt.
Heute lebt Peter Strickmann mit seiner Familie in Berlin.
Der Künstler erarbeitet eine ganz besondere Art der Vergewisserung. Seine abstrakten, minimalistischen Klangarbeiten sind geprägt durch deine Art fragenden Dialog, durch ein selbstverständliches
Zugehen auf den Anderen. Insofern gehören auch Live-Auftritte ebenso wie zarte, feine Publikationen zur künstlerischen Praxis Strickmann, der klingende Aktivitäten in öffentlichen und häuslichen
Umgebungen aufführt, installiert und manipuliert. Mit einfachen und sparsamen Mitteln strebt er eine gemeinsame Klang- und Hörpraxis an, oszillierend zwischen Aktion und Wahrnehmung, konzentriert
auf das vibrierende „Ding“ und dessen soziales bzw. theatrales Feedback.
Es wundert nicht, dass Strickmann besonders bei den Performances mit elektro-akustischen Feedback-Techniken arbeitet. 2019 begann er erste Schritte hin zu einer Installation der Feedbacks mit
Fundobjekten, wie wir sie jetzt im Konsumverein haben werden:
Es soll sich eine raumgreifende Installation mit kleinen Stimmen, Rückkopplungen quasi Rücksprachen, Lauten zum Kennenlernen, animiert durch sparsame Kinetik entwickeln.
Ergänzt wird diese Klanginstallation durch graphic poems – Notationen der Performances und Hörpraktiken: Gedichte, Rezepte, Empfehlungen.
In ihnen, den intimen Aufzeichnungen des Schaffens erleben wir den Klangkünstler als Klangpoeten.
Donnerstag von 18.00 bis 22.00 Uhr
Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr
Karl Möllers, Völksen, bringt die dynamische Form des Oval mit dem kleinteiligen, aber unendlichen Ornament und einem wulstigen Rahmen, der wie eine barocke Fensterrahmung wirkt, zusammen. Es entsteht etwas Eigentümliches – wir sehen einen Bildrand, eine Form, neigen aber dazu, Bewegung und Weite zu empfinden.Hier zeigen sich Rhythmus, Bewegung und die Fähigkeit Rudimentäres als Ganzes zu erfahren.
Im Rahmen der Projektraumreihe SCHNITT STRICH STICH hat der Allgemeine Konsumverein den jungen Künstler Fabien Diffè aus Kamerun eingeladen. Diffè studierte an der HBK Braunschweig zuerst
visuelle Kommunikation und derzeit Freie Kunst bei Professor Thomas Virnich.
Fabien Diffè zeichnet live und lässt vor unseren Augen eine Bildergeschichte wachsen. Man kann zusehen und immer wieder hin gehen und nachsehen wie die Zeichnungen entstehen und was sich daraus
für die Geschichte ergibt.
jeweils von 15.00 bis 21. Uhr
Die chinesische Avantgardekünstlerin Yingmei Duan, die seit zwanzig Jahren überwiegend in Braunschweig lebt, hat ein besonderes Konzept der Performance entwickelt. In den vergangenen Monaten hat sie sich regelmäßig mit unterschiedlichen Menschen aus der Region Braunschweig getroffen, sie näher kennengelernt und mit ihnen gemeinsam chinesische Hieroglyphen künstlerisch weiterentwickelt. Diese Hieroglyphen, die so lebendig wie ein Bild sind, gehören zu den ältesten Schriftzeichen der Menschheit. Yingmei Duan wird die Poesie der alten Kunstform mit der Gegenwart zu verbinden suchen.
Donnerstag von 18.00 bis 22.00 Uhr
Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr
Petra Schaefer leitet am Deutschen Studienzentrum in Venedig die Kunstförderung. Sie hat Marlene Bart während ihres Stipendiums begleitet und initiierte deren Aufenthalt auf Murano. Mit Glasbläsern der Fondazione Berengo konnte Marlene Bart zwölf Glasskulpturen schaffen. Petra Schaefer und Marlene Bart werden über diese Skulpturen und über das Theater als frühneuzeitliche Idee einer Wissensordnung sprechen.
Marlene Bart (Berlin/Weimar) bewegt sich in ihrer künstlerischen Praxis an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Bart sucht die Unterscheidung und Nähe zur Naturwissenschaft, ohne dass
sie kulturhistorische Überlegungen unterschlagen würde. Einen wesentlichen Teil ihrer Arbeit versteht die Künstlerin, die in Braunschweig studierte, als Suche nach dem Scharnier zwischen diesen
beiden Strängen. Sie findet dieses vor Allem in den wissensbildenden Strukturen des Sammelns und Ordnens: Also baut sie eine Holzarchitektur, die an Theaterränge erinnert und wie eine
Wunderkammer mit seltsamen Objekten bestückt wird. Die Wissensbehälter werden gefüllt mit Artefakten, die Ordnung reflektiert.
Marlene Bart war Stipendiatin am Deutschen Studienzentrum in Venedig. Anschließend konnte sie im November 2020 jetzt als Stipendiatin der Fondazione Berengo auf Murano arbeiten. Dort entstand die
Werkreihe „Je je, suis si fragile“, die im Rahmen dieser Ausstellung zum ersten Mal zu sehen ist.
Besonderer Dank gilt für diese Ausstellung dem Deutschen Studienzentrum in Venedig, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Dr. Christiane Hackerodt Kunst- und
Kulturstiftung Hannover und der Fondazione Berengo Venedig.
© Marlene Bart | Allgemeiner Konsumverein | Foto: Valentin Wedde